DAS PROJEKT CARLHYNG

Das Projekt CarlHYng im Gemeindegebiet von Carling (französisches Departement Moselle) zielt auf die Gewinnung von erneuerbarem, CO2-armem Wasserstoff durch Wasserelektrolyse ab. Projektträger ist das Unternehmen Verso Energy in Zusammenarbeit mit dem französischen Stromtransportnetzbetreiber RTE und dem französischen Gasfernleitungsnetzbetreiber GRTgaz. Sie werden die für diese Anlage erforderlichen technischen Anschlüsse sicherstellen.

Projekt CarlHYng – Basisdaten

Das Projekt von Verso Energy in Carling umfasst die sukzessive Errichtung von drei Einheiten zur Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse: 2027/2028, 2029 und 2030. Die prognostizierte jährliche Produktionsmenge beträgt bis zu 17.000 t Wasserstoff pro Anlage, was bei Fertigstellung einer Gesamtproduktion von 51.000 t Wasserstoff pro Jahr entspricht.

Wasser – der für die Wasserstofferzeugung benötigte Rohstoff – wird über das Brauchwassernetz eingeleitet. Der andere Rohstoff – Strom – wird über das von RTE verwaltete öffentliche Stromübertragungsnetz antransportiert. Im Rahmen des CarlHYng-Projekts werden die Elektrolyseure überwiegend mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben. Zur Gewährleistung eines kontinuierlichen und optimalen Betriebs der Elektrolyseure wird diese Versorgung mit erneuerbarer elektrischer Energie durch kohlenstoffarmen Strom aus dem französischen Energiemarkt ergänzt.

Der in der Anlage erzeugte Wasserstoff wird in das von GRTgaz betriebene MosaHYc-Leitungsnetz eingespeist und an gewerblichen Verbraucherstandorten im grenzüberschreitenden Gebiet zur Verfügung gestellt.

Erforderliche Anschlüsse für das Projekt CarlHYng

Anschluss an das Elektrizitätsnetz von RTE

Um die Stromversorgung der neuen Anlagen des CarlHYng-Projekts zu gewährleisten, ist geplant, dass RTE einen Stromanschluss in Form einer unterirdischen 400.000-Volt-Leitung herstellt, abgehend vom RTE-Umspannwerk in Saint-Avold (Entfernung 2,3 km Luftlinie). Der Strom soll in eine Umspann-Unterstation im Eigentum von Verso Energy einfließen und von dort an die Elektrolyseure und die verschiedenen Anlagen verteilt werden.

Anschluss an das MosaHYc-Netz

In der Großregion wird ein Teil des von GRTgaz betriebenen Erdgasfernleitungsnetzes für den Transport von Wasserstoff umgebaut. Hierbei handelt es sich um das grenzüberschreitende Projekt „MosaHYc“. 2027 wird ein Leitungsnetz mit einer Länge von 100 km in Betrieb genommen, über das ab 2030 jährlich 60.000 t Wasserstoff befördert werden können. Das CarlHYng-Projekt soll an dieses Netz angeschlossen werden, wodurch der erzeugte Wasserstoff ohne nennenswerte zusätzliche Auswirkungen zu den gewerblichen Verbraucherstandorten im grenzüberschreitenden Raum transportiert werden könnte. 

Kosten und Finanzierung des Projekts

Das geplante Investitionsvolumen für das Projekt liegt nach heutigen Schätzungen bei 450 Mio. EUR. Darin berücksichtigt sind die Baukosten, die Anlagenkosten sowie die Kosten für die erforderlichen Leitungsanschlüsse (Elektrizität, Wasserstoff).

Im Hinblick auf die Infrastrukturfinanzierung prüft Verso Energy derzeit Fördermöglichkeiten auf lokaler, nationaler (z. B. „Fonds für einen gerechten Übergang“) und EU-Ebene (z. B. Innovationsfonds). 

Dessen ungeachtet wäre das Unternehmen imstande, CarlHYng vollständig durch Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung abzuwickeln. Das Geschäftsmodell ist nicht vom eventuellen Erhalt von Zuschüssen abhängig.

Projektzeitplan

Der Antrag auf Umweltgenehmigung und der Antrag auf Baugenehmigung für das CarlHYng-Projekt wurden Anfang Juli 2024 eingereicht und werden derzeit geprüft. Der nächste Schritt wird die öffentliche Anhörung sein, die voraussichtlich Anfang 2025 stattfinden wird.