HINTERGRUND: FAKTEN ZUR WASSERSTOFFERZEUGUNG

Frankreich und Europa treten entschieden für den Energiewandel und die Dekarbonisierung der Industrie ein. Der Sektor der Wasserstoffgewinnung gilt als eines der vorrangigen Instrumente, um diese Ambition zu verwirklichen.

Wasserstoff wird bislang hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen erzeugt und in der Schwerindustrie (Chemie, Raffinerien u. dgl.) verwendet. Ganze 99 % der 116 Millionen Tonnen Wasserstoff, die jährlich weltweit produziert werden, sind fossilen Ursprungs. Die Gewinnung dieses Gases zu dekarbonisieren, stellt deshalb eine vorrangige Maßnahme dar – umso mehr, als die Wasserstoffnutzung im Ausbau begriffen ist. Dieses Gas besitzt tatsächlich das Potenzial, Kohle und Erdgas in anderen industriellen Prozessen abzulösen und so zu deren Dekarbonisierung beizutragen. Als Beispiele können etwa die Eisen- und Stahlindustrie oder die Herstellung synthetischer Kraftstoffe genannt werden.

Der Weg zur Dekarbonisierung der Wasserstofferzeugung führt über den Ausbau der Wasserelektrolyse auf der Grundlage von kohlenstoffarm erzeugter bzw. erneuerbarer Elektrizität. Es handelt sich um ein derzeit noch kaum verbreitetes Verfahren, vor allem, weil der Kostenaufwand bislang 3–6 Mal höher ausfällt als bei der Herstellung mittels Dampfreformierung von Erdgas. Aufgrund mehrerer Faktoren dürften diese Kosten sich in Zukunft jedoch verringern: 1) sinkende Tarife für erneuerbaren und kohlenstoffarmen Strom, verbunden mit einem Anstieg der Produktionsmengen; 2) der Ausbau der Wasserstoffbranche; und 3) technologische Fortschritte etwa in Bezug auf Effizienzverbesserungen der Elektrolyseure.

Frankreichs nationale Wasserstoffstrategie

Frankreich hat 2020 seine nationale Wasserstoffstrategie festgelegt. Sie enthält Zielvorgaben für den Ausbau der Wasserstofftechnologien, um den ökologischen Wandel voranzutreiben und einen einschlägigen Industriesektor aufzubauen.

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Wasserelektrolyse: eine kohlenstofffreie Methode zur Wasserstofferzeugung

Die Wasserelektrolyse ist eine Alternative zu den bestehenden Konzepten für die Herstellung von Wasserstoff aus fossilen Brennstoffen. Sie beruht auf einer elektrochemischen Reaktion, bei der Wasser (H2O) durch elektrischen Strom aufgespalten wird, und zwar in gasförmigen Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2).

Dieses komplett CO2-freie Verfahren soll im Projekt „CarlHYng“ von Verso Energy zum Einsatz kommen.